AFRIKA

Von Südafrika auf dem Landweg bis nach Bayern

Weltumsegler und Extremaussteiger Gangerl begann die wohl herausforderndste Etappe seiner gesamten Reise um die Welt, über die er in diesem Filmvortrag mit eindrucksvollem Videomaterial berichtet. Mit dem Rucksack zog er zwei Jahre lang auf dem Landweg durch 29 Länder von Südafrika bis nach Deutschland und legte dabei 52.000 Kilometer zurück. Er bestieg die höchsten Berge des Kontinents und durchwanderte die kargsten Steppen. Um zu den noch ursprünglich lebenden Stämmen zu gelangen, nahm der Grenzgänger jede Anstrengung auf sich. Kein Weg in die teils sehr entlegenen Regionen war ihm dafür zu weit. Dabei blieben Schwierigkeiten natürlich nicht aus – Betrug, Raubüberfälle, Krankheiten und Pannen waren stete Begleiter auf diesem bemerkenswerten Trip.

 

 

Eine Reise, die es in sich hat!

Sein Jugendtraum trieb ihn ständig voran. Es sollte eigentlich nur ein Ausflug zu den wild lebenden Gorillas in Uganda werden, doch wurde dieser Trip zum Auslöser einer unglaublichen Reise. Von der Natur so sehr begeistert nahm sich Gangerl vor, zwei Jahre über den Schwarzen Kontinent zu ziehen - mit dem Rucksack und einem Zelt. Sehr oft gelangte er dabei an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit, aber sein jahrelanges Motivationstraining und der Film "Soweit die Füße tragen" als Vorbild weckten immer wieder neue Kräfte in ihm.

Von Uganda trampte Gangerl durch die Masai Mara zum artenreichen Amboseli Nationalpark und weiter durch Kenia. Kurz machte er noch einmal Halt auf seiner Segelyacht, da überfiel ihn eine schwere Krankheit - die zumeist tödlich verlaufende Malaria tropica. Gezeichnet davon erholte sich der Abenteurer wieder, doch dann überfielen ihn auch noch Einheimische, die ihn um seinen Besitz beraubten. Einen von ihnen konnte er ergreifen und der Polizei übergeben.

Die Reise ging weiter durch Tansania und Sambia. Der beeindruckende Fluss Sambesi lud ihn zu einer Kanusafari entlang wilder Tiere und später zum White Water Rafting ein. Doch ganz besonders beeindruckend zeigte sich die Gewalt des Flusses in den herabstürzenden Victoriafällen. Zuerst stieg Gangerl mit einem Leichtflugzeug in die Höhe, um später bei einem Bungeesprung 111 Meter tief von der Victoria Bridge zu springen. Ihm bot sich anschließend eine Mitfahrgelegenheit nach Botswana zum herrlichen Okavangodelta, dem Fluss, der nie ein Meer findet. Besonders tierreich ist diese Gegend, weshalb sich der Abenteurer zu einer mehrtägigen, gefährlichen Safari zu Fuß durch den Busch entschied.

Die nächste Herausforderung stand schon fest: Namibia. Mit einem deutschen Führer unternahm er einen tausende Kilometer lange Fahrt durch die faszinierende Namib-Wüste mit ihren Eigenheiten. Nachts herrschten frostige Temperaturen, während es tagsüber vor Hitze kaum auszuhalten war. Gangerl erlernte während dieses Trips Techniken, wie ein Mensch auch in solch unwirtlichen Gegenden überleben kann. Schließlich kannten dieses alte Wissen auch die Volksstämme der Himba und Herero, deren Dörfer er bis ins benachbarte Angola besuchte.

Anschließend standen die Nationalparks von Südafrika auf dem Programm sowie das Königreich Swasiland. Dort hatte er Glück, denn an der Grenze wurde er nachts beinahe von einem Soldaten erschossen. Mit dem Bus ging es schließlich weiter durch Mosambique zum Malawisee. Die Zustände der öffentlichen Verkehrsmittel und der katastrophalen Straßen zehrten an seinen Nerven und machten auch seinem Rücken stark zu schaffen. Jedoch konnte der Medizinmann eines Stammes mit natürlichen Heilmitteln Abhilfe schaffen. Auch auf seinem weiteren Weg durch Afrika, den er häufig als Tramper auf überladenen LKWs voller Ziegen, Hühnern und anderen Mitfahrern verbrachte, folgten unzählige Pannen und seltsame Begegnungen.

Als wäre es nicht schon anstrengend genug gewesen, entwickelte sich in Gangerls Kopf der Wunsch nach einer ganz besonderen Herausforderung: Die Besteigung des Kilimandscharo. Dieses Massiv bringt mit 5.895 Metern den höchsten Punkt Afrikas hervor. Mit großem Übereifer schritt er im Eiltempo den Berg in wenigen Tagen hinauf, um schließlich bei einem Sonnenaufgang aus dem Bilderbuch einen einzigartigen Blick über die Lande streifen lassen zu können. Schlecht ausgerüstet musste er beim Abstieg jedoch feststellen, dass seine Zehen wegen Erfrierungen schwarz geworden waren.


Unaufhaltsam ging es weiter durch Kenia zu den Stämmen der Pokot, Samburu, Rendille und Turkana. Teils war der Backpacker wieder mit dem Bus unterwegs, doch mit der Besonderheit, dass schwer bewaffnete Soldaten im Bus und in Begleitfahrzeugen saßen. Aus gutem Grund, denn in einigen Gebieten wurden Fahrzeuge regelmäßig von Shiftas überfallen. Dies geschah auch, nur leider bei einer späteren Fahrt ohne militärische Begleitung. Beinahe seines gesamten Besitzes wurde Gangerl beraubt, jedoch konnte er seine Kameraausrüstung in einem Versteck vor der räuberischen Bande schützen.

Dank der Unterstützung eines italienischen Vogelforschers konnte der Abenteurer neu ausgerüstet seine Reise fortsetzten. Es stand das alte Kaiserreich Äthiopien auf dem Zettel. Über die Tissisat-Wasserfälle des Blauen Nils, die Ruinen der sieben Kaiser von Gondar und zu die elf Steinkirchen von Kaiser Lalibella ging es weiter in den Osten und Süden des riesigen Landes. Zu Pferd ritt Gangerl eine Woche tief in den Busch, um zu dem außergewöhnlichen Stamm der Mursi zu gelangen. Die Frauen erregen besonderes Aufsehen, denn sie tragen in ihren aufgeschlitzten Unterlippen bis zu 15 Zentimeter große Teller. Dies ist eine Tradition, die nach ihrem Befinden den Preis der Mitgift eines künftigen Bräutigams erhöhen soll.

Mehrere Versuche scheiterten, für den damals kritischen Sudan ein Visum zu bekommen. Zunächst ritt er noch illegal über die Grenze, um die Stämme der Karo und Galeb zu besuchen, doch später wollte es der Weltenbummler noch einmal probieren. Mit Hilfe des früheren Sissi-Schauspielers Karlheinz Böhm, der in Äthiopien mit seiner Stiftung "Menschen für Menschen" aktiv humanitäre Hilfe leistete, bekam Gangerl ein Arbeitsvisum für den Sudan und lieferte als LKW-Fahrer Kaffee. Jedoch wurde er in Khartum verhaftet. Als Spion betitelt wanderte er wieder ins Gefängnis, doch diesmal war es ernst! Eine Woche lang versuchten die Befehlshaber die "Wahrheit" aus ihm herauszuprügeln. Doch sie stellten nach einiger Zeit fest, dass es sich tatsächlich nur um einen Tourist handelte. Zu seinem Glück wurde der Gepeinigte unter Bewachung nach Ägypten abgeschoben.

Wieder erholt von der Folter musste es schließlich weitergehen, denn das Ziel, zu Weihnachten seine Mutter in die Arme schließen zu können, rückte zeitlich näher. Auf dem restlichen Weg nach Deutschland lag noch eine weite Strecke, die auch mit vielen Sehenswürdigkeiten gespickt war. Entlang des Nils und den unzähligen Bauten ägyptischer Herrscher ging es durch den Golf von Akaba in die Wüste Wadi Rum nach Jordanien. Es folgten die sagenhafte Felsenstadt Petra und die Ruinen von Jerash, ehe es mit dem Bus nach Syrien ging. Herrliche Moscheen, Zitadellen und Basare ließen Gangerl in Damaskus und Aleppo ins Schwärmen geraten. Doch viel Zeit blieb nicht, deswegen reiste er zügig weiter über die Türkei und die Balkanländer, um nach zweijährigem (Horror-)Trip Weihnachten mit seiner Familie verbringen zu können.

 

Quellen

Fotos: Wolfgang Clemens

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