Segel- und Abenteuertrip 2017
Von Thailand in der Andamanensee durch die Malakka Strait über Singapur, Sumatra und Malaysia in den Golf von Thailand
Am 22. November 2016 flog ich nach halbjährigem Aufenthalt in Deutschland zurück zu meiner Segelyacht Bavaria II nach Langkawi, Malaysia. Wie schon einige Male zuvor war die Spannung groß, ob mein Schiff überhaupt noch da war, denn ich hatte es wieder unbewacht in einen Mangroven-Dschungel gehängt. Dort lag es schon drei Mal zuvor, aber in den sechs Monaten des Alleinseins konnte sich viel getan haben. Die Freude war natürlich sehr groß, als ich die Bavaria II am selben Fleck vorfand. Der Schlüssel steckte Gott sei Dank noch immer im Zündschloss, denn den hatte ich dummerweise in der Abreise-Hektik vergessen abzuziehen.
Am nächsten Tag wollte ich die Maschine starten, doch sie machte keinen Mucks mehr. Jeder Versuch sie zum Laufen zu bringen, scheiterte kläglich. Da aber schon drei Tage später Gäste aus dem Bayerischen Wald zu Besuch kommen sollten, war rasches Handeln von Nöten. Ich montierte den 8 PS Yamaha-Motor an die Heckhalterung und fuhr los. Weit kam ich allerdings nicht, dann blieb auch der Außenborder stehen. Ich stoppte ein riesiges Fischerboot mit einem 380 PS-Motor und ließ die Bavaria II für 300 Euro nach Kuah, der Hauptstadt von Langkawi, schleppen. Nachdem Einspritzpumpe, Einspritzdüsen und Dieselpumpe am Festland überholt wurden, lief der Volvo-Motor aber noch immer nicht. Am selben Tag noch besorgte ich mir einen 10 PS Suzuki-Außenborder und segelte mit meinen frisch angekommenen Gästen nach Phuket.
Nachdem wir tags darauf unsere Ausklarierung hinter uns hatten, ging es mit widrigen Winden, die zu dieser Zeit auch nicht normal waren, rauf nach Phuket. Im Boat Lagoon Yachthafen wurde die Maschine zwecks einer Generalüberholung am nächsten Tag zu Volvo gebracht. Nur mit Außenborder-Antrieb, natürlich auch unter Segel, brachte ich die Charter-Saison der folgenden drei Monate mit Problemen hinter mich. Allerdings werde ich den heftigen Sturm bei Ko Rock Nock mit Windstärke 11, in Böen sogar mit 12 Beaufort, nicht so schnell vergessen. 300 Jahre alte Bäume lagen kreuz und quer und hatten Bungalows unter sich begraben. Die wenigen, verbliebenen Zelte am Platz waren nicht nur zerrissen, lediglich der festgenagelte Gummiboden war übriggeblieben. Später hörte ich, es war ein Zyklon, der ganz Phuket unter Wasser gesetzt und einige Schiffe hatte untergehen lassen.
Der Motor war nach drei Monaten in der Werkstatt immer noch nicht fertig, denn der Kopf hatte einen Riss. Da ich aber noch neue Segel benötigte, das Rigg zum Teil erneuern, ein neues Bimini über das Cockpit nähen lassen und vieles weitere erledigen wollte, hatte Volvo noch drei Wochen Zeit, einen neuen Kopf zu bestellen und die Mühle zum Laufen zu bringen. Nach zwei Wochen tat sie das auch, allerdings mit Nagelgeräuschen. Ich war aber nicht zufrieden und so wurde die Maschine wieder zerlegt, gehont und neue Laufbüchsen wurden eingepresst. Nach den drei Wochen war das Ewigkeitswerk endlich eingebaut, nagelte zwar immer noch ein wenig, aber er sprang ohne Vorglühen an. Als ich anschließend all meine Rechnungen bezahlt hatte, war ich um 10.000 Euro erleichtert.