Malaysia

Am 10. Juni 2017 erreichte ich Tioman. Zwei Tage machte ich an der winzigen Insel Pulau Gut an einer Muring fest und unternahm einige schöne Tauchgänge. Als der Wind zunahm, verdrückte ich mich an die Ostseite von Tioman und verweilte dort drei Tage. Nun war ich dort angekommen, wo ich schon seit Jahren hinwollte. Damit meine ich nicht die Schönheit Tiomans und den vielen anderen schönen Inseln in der Nähe, die aber sicherlich dazu gehören, sondern die momentane Lage. Da am Schiff alles funktionierte, ich nicht unter Zeitdruck stand, die Inseln ein echter Traum über und unter Wasser sind, lebte ich im paradiesischen Universum Yacht. „Paradiese muss man sich verdienen, man bekommt sie nicht geschenkt!“

 

An der Ostseite Tiomans steht nur eine Bucht dem Tourismus offen. Am Strand wandern, kurze Vorstöße in den Dschugel wagen, Tauchen und Schnorcheln reichten sich die Hand. Nach drei Tagen begab ich mich zur Westseite, die mit Hotels vollgepflastert ist, aber das war nicht meine Welt. Nach kurzer Zeit dort klarierte ich aus und machte mich auf den kurzen Weg nach Pulau Tulai, eine unbewohnte Insel, die mich sogleich in ihren Bann zog. Mit einer total ruhigen Bucht, schneeweißen Traumstränden, die des Nachts nur von Meeresschildkröten zur Eiablage besucht werden und Unterwasser mit herrlichem Korallengarten, hatte ich den Nagel wieder auf den Kopf getroffen und war überglücklich. Drei Tage blieb ich in diesem traumhaften, südseeartigen Paradies, bis mich mein rastloser Entdeckerdrang wieder weitertrieb.

 

Am frühen Morgen setzte ich bei lauen Winden den Spinnaker und genoss zwölf Stunden traufhaft schönes Segeln. Damit ich vor Glück nicht überschnappte, verpasste mir Rasmus am Abend aber eine gehörige Watschn. Ich sah die schwarze Wand, die in Lee der Windrichtung an Backbord stand und nahm aus Sicherheitsgründen bei Sonnenuntergang den Spi weg. Kaum getan, drehte der Wind um 180 Grad und es fing zu Pfeifen an, dass ich befürchtete, meine Ohren würden wegfliegen. Der Autopilot streikte und ich hatte keine Zeit mehr das Großsegel zu bergen. Da es inzwischen dunkel war, hatte ich Mühe bei diesem Affenritt das Schiff vor dem Wind zu halten. Eine Stunde herrschte Weltuntergangsstimmung und ich war froh, als der Wind nachließ und ich das Groß verkleinern konnte. Hätte ich das Schiff in den Wind schießen lassen, hätte das schlagende Großsegel beim Wegrollen großen Schaden erlitten. So aber ging alles glimpflich ab und ich segelte die kommende Nachtfahrt mit kleinen Segeln und ließ den Motor leicht mitschieben. Am Spätnachmittag kam ich bei Pulau Kapas an und war wieder mit beiden Beinen ins Paradies gesprungen. Dort blieb ich fast zwei Wochen, denn die Insel ließ keine Wünsche offen. Wehmütig lichtete ich danach den Anker und segelte nach Terenggano, einer großen Stadt am Festland. Bei der Einfahrt überfuhr ich um Haaresbreite einen zwei Meter langen Waran, der die Einfahrt kreuzte. Ich legte mich außerhalb des Yachtclubs vor Anker neben einen australischen Weltumsegler. Als ich die Prozedur von Immigration, Zoll und Besuch beim Hafenkapitän hinter mir hatte, begab ich mich auf Erkundungsreise rund um die Stadt. Terenggano hat viel zu bieten. Das Museum birgt diverse alte Kostbarkeiten und ist schon wegen der Gestaltung der Haupt- und Nebengebäude und seiner gepflegten Parkanlagen einen Besuch wert. In ein Märchen von Tausendundeiner Nacht wird man sich zurückversetzt fühlen, wenn man die Wasser-Moschee Tengku Tengah Zaharah und den Kristallpalast sieht, der mit seiner kupferfarbenen Verglasung in der Abendsonne glänzt, als wäre er in Gold getaucht. Zwei Tage machte ich mich mit dem Bus auf den Weg rauf zur thailändischen Grenze, um mir in Kota Bharu ein Visum für Thailand zu besorgen.

 

Am 17. Juli segelte ich die dreißig Meilen zur Insel Redang, die mit ihren Traumstränden mir die innere Ruhe wiedergab, die ich in Terenggano verloren hatte. Nach fünf Tagen folgte ein weiterer Trip mit 25 Meilen Richtung Pulau Perhentian Besar, eine Insel, die mich mit ihren schneeweißen Stränden und guten Tauchspots an die schöne Zeit von Polynesien und Melanesien erinnern lässt. Fünf Tage blieb ich dort und sollte mich anschließend in Richtung Thailand aufmachen.

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