China und die Seidenstraße

Zum dritten Mal mittlerweile bereiste ich China und besuchte mit meinem Freund Günther zahlreiche Kulturstätten des überaus interessanten Landes. Von Xian aus folgten wir den Spuren der Seidenstraße und kreuzten die Takla Makan-Wüste nach Kirgistan. Am Issyk Kul-See schlugen wir unser Zelt auf und ritten anschließend mit unseren gemieteten Pferden in die Berge hinauf bis zur Eisgrenze des Tian-Shan-Gebirges. Traumhaft schöne und weite Landschaften breiteten sich vor uns aus, in denen wir häufig auf grasende Pferde, Schaf- und Rinderherden trafen. Es begegneten uns auch einheimische Jäger, die mit ihren gezähmten Adlern auf die Jagd gingen.

 

Nach einigen Wochen unserer Tour durch die riesige Volksrepublik überschritten wir die Grenze nach Usbekistan, wo uns in den Wüstenoasen Samarkand, Buchara und Chiwa sagenhafte Tempelbauten beeindruckten, die aus dem Märchen „Tausend und eine Nacht“ zu sein schienen.

Über den Torugart-Pass auf 3.752 Meter im Tian-Shan-Gebirge ging die Reise wieder zurück nach China. Schon an der Grenze des von Krisen gebeutelten Gebiets der Uiguren begannen die zu erwartenden Schikanen des Militärs. Die traumhafte und sehr belebte Altstadt von Kaschgar, ein Wüstenritt bei ordentlichem Sandsturm, die atemberaubende Kulisse am 7.546 Meter hohen Mustagh Ata und die Schikane der Militärs am Torugart-Pass (Grenzübergang nach Pakistan), hinterließen bei mir über das Land China wechselhafte Eindrücke.

 

Wirklich abenteuerlich wurde es, als wir weiterzogen auf der alten Seidenstraße in Richtung Gilgit. Tiefste Schluchten taten sich vor uns auf, eingezwängt zwischen massiven Bergriesen. Inmitten einer nicht endenden Baustelle (Verbindung von China nach Islamabad) mit Tausenden von Arbeitern wurde die Fahrt regelrecht zur Tortur. Es hieß, dass es die größte Baustelle der Welt sei, 35.000 Chinesen und Pakistani sowie Fremdarbeiter schufteten dort seit Jahren. Stundenlang standen wir in Staus mit Staub, Sprengungen, dem Krach der Pressluftbohrer und tief unten gurgelten die ungestümen, wilden Wassermassen des Gilgit- und Indus River.

 

Durch meine selbst gebastelten Presseausweise beschaffte ich mir eine herzliche Aufnahme bei den Leuten der Hunza, die in zerklüfteten Bergketten ihre Lager aufgeschlagen haben. Das ist der Stamm, von dem die meisten Taliban kommen. Zu unserem Empfang spielte eine Band auf, bei deren Musik mir aber fast die Zahnplomben herausfielen. Es folgten Einladungen in private Haushalte und man erwies uns sogar die Ehre, an einer Hochzeit teilzunehmen. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass so mancher, den ich dort kennenlernte, auch tatsächlich Angehörige bei der weltweit bekannten Terrorgruppe Taliban hat. Als wir beiden Abenteurer von Gilgit aus zum Nanga Parbat weiterreisten, flog genau in dieser Nacht ein Hotel in der Stadt in die Luft. Das war die eiskalte Handschrift des Terrors.

 

Die anschließende Fahrt zum Nanga Parbat war die reinste Mutprobe oder besser gesagt der blanke Horror. An senkrechter Felswand und an schwindelerregenden Abhängen entlang, ging die beängstigende Fahrt auf dem schmalen Weg hinauf zur Blumenwiese, dem Vorfeld-Lager. Der spätere Aufstieg zum Basislager auf 5.500 Meter war zwar anstrengend, aber ohne beklemmende Ängste. Viele deutsche Bergsteiger hatten sich an diesem Eisriesen versucht und dabei schon ihr Leben gelassen. Obwohl uns unser Guide vorgewarnt hatte, filmte ich auf dem Rückweg drei Holz tragende Frauen, die sofort verrücktspielten, da es bei diesem Stamm ein absolutes Tabu ist, sich ablichten zu lassen. Um nicht auf die auflauernden Dorfbewohner bei der Rückkehr zu treffen, mussten wir einen größeren Umweg um das Dorf in Kauf nehmen. Dort gab es schon tote Touristen durch die Steinigung der erzürnten Dorfbewohner.

 

Weiter führte der Weg der Seidenstraße nach Indien, das ich 2012 bereiste. 

 

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