Das Rift Valley und die ostafrikanische Küste
Der afrikanische Graben und die Ostküste Afrikas
Die Reise beginnt an der äthiopischen Grenze und führt durch den afrikanischen Graben nach Malawi, weiter über den Tangajikasee nach Uganda. Mit der Segelyacht Bavaria segelt der Weltenbummler Gangerl von der somalischen Grenze nach Mosambik und zurück.
Das Rift-Valley, die Wiege der Menschheit. Der älteste Human-Fund wurden hier an den Tag gebracht. Es ist der längste afrikanische Gebirgszug, mit über 6.000 km Länge. Es besitzt die abenteuerlichsten Kulturen und den größte Tierreichtum dieser Erde. In dieser Region, blieb die Zeit stehen.
Mühsam quälte sich der altersschwache LKW von Marsabit nach Norsh Horr. Des öfteren sah ich in flimmernder Hitze, eine Fatamorgana. Vorbei an riesigen Kamelherden der Gabras, ging die Fahrt durch die heißeste Gegend Kenias. In North Horr, schloss ich mich einer Kamel-Karawane an, die zum Turkanasee, dem größten Wüstensee der Welt ging. Dort lernte ich den kleinsten Stamme Afrikas kennen. Die Population der Mollos, die auf einer kleinen Insel am Turkanasee leben, beläuft sich nur auf ca. 40 Personen.
Meine nächste Station, war der hier ansässige Stamm der Rendille, die in primitiven Lehmhütten leben, und überwiegend dem Fischfang nachgingen. Anschließend besuchte ich die Turkana-Nomaden, die mit ihren Kamelen, in der östlichen Turkana-Region herumzogen.
Weiter ging die Reise auf kaum erkennbaren Strassen, auf Schusters-Rappen oder per Truck, nach Shouth Horr. Auf dem Wege dort hin, wird der Lastwagen in dem ich saß, von Somali- Shiftas (schwer bewaffnete Wegelagerer) überfallen und ausgeraubt. Sie nahmen mir mein ganzes Gepäck ab. Doch zum Glück - nicht meine Foto und Filmausrüstung, die unter einer Plane unter dem Fahrersitz lag. Ebenso blieb mir ein Teil meines Geldes und meine Checkkarten. Das Geld hatte ich in einer zweiten Unterhose mit einem Geheimfach im Zwickel. Die Check-Karten waren in den Einlager-Schuhsohlen versteckt.
2 Tage weilte ich in der Missionsstation in Shous Horr, dann schickte mir der liebe Gott einen italienischen Vogelforscher, der mir Zelt und Ausrüstung verkaufte. Mit neuem Gepäck, erreichte ich dann Maralal, das Zentraldorf der Samburus. 2 Monate lebt ich bei ihnen und sie gewährten mir Einblick, in die strengen altertümlichen Riten und Gebräuche. Ich erlebte das strenge Ritual einer Samburuhochzeit. Die Beschneidungszeremonie der Immuran ( Jungkrieger ) , die anschließenden Kriegstänze und Gesänge der Samburu-Krieger.
Das gehöre zu den Höhepunkten, auf meiner 9 monateigen Reise durch das Rift-Valley. Ein weiteres Highlight, war der Besuch einer einzigen Waffenschmiede, die für die Samburo-Krieger, die Speere schmiedeten.
Zwischen den Cherangani-Hills und der Abadare-Range entlang, trampte ich anschließend 10 Tage allein durch menschenleeres Gebiet, zum nächsten Stamm, den Pokots. Dort nahm ich an der traditionellen Markt-Besäufnis teil, nach der mich nur eine Flucht rettete, denn alle waren im trunkenen Zustand.
Eines Morgens lag unter meinem felsigen Nachtlager ein Rudel Löwen, welches sich erst bei Mittagshitze aus dem Staub machte. Ich begegnete Schlangen, Elefanten und eines Nachts, besuchten mich Hyänen in meinem Nachtlager. Oft schlief ich lieber im Busch, den der schien mir sicherer als ein Village.
Über den Lake Bogoria, trampt ich weiter entlang dem Rift-Valley, zum Vogelparadies Lake-Baringo. Bei Dunkelheit grasten plötzlich Nilpferde um mein Zelt und am Tage sonnten sich viele Krokodile in meiner Nähe.
Am Lake Nakuro mit seinen unzähligen Flamingos, zog es mich natürlich, in den gleichnamigen Nationalpark, hier begegneten mir Zebras, Löwen, Nashörnern, Straussen und anderes Getier.
Nachdem ich den Mt. Kenia und den Kilimandscharo auf meiner vorangegangenen Reise schon bestiegen hatte und sie auch nicht zum Rift-Valley gehörten, lies ich Beide links liegen und widmete mich dem Ngorongoro Krater in Tansania, der ebenfalls mit einer bombastischen Tierwelt aufwartete.
Ich besuchte einige Masai-Villages und lebte einige Zeit, bei den stark durch Tradition verbundenen Hirten-Menschen.
Mein nächstes Highlight, war der Lake Natron, der mit Alkali am stärksten angereicherte See des Rift-Valleys. Seine unnatürliche rote Farbe mit den weissen Blasen darin, gab ihm ein unwirkliches Aussehen. Ursache dieser Naturabnorm ist der nahegelegene Fulkan Ol Doinyo Lengai. Die Masais nennen ihn den Mountain of Gold.
Weiter führte mich der Weg zum Lake-Manyara und den gleichnamigen Nationalpark. Die besondere Eigenschaft dieses Parks sind die Löwen, die statt im Gras, auf Bäumen schlafen.
Weiter zog ich zum tiefsten See des Rift-Vallays, der Malawi-See, mit über 1000 m Tiefe. Malawi ist eines der ärmsten Länder Afrikas, was der Schönheit des Sees keinen Abbruch tat. Auf dem Wege dorthin, besuchte ich den Sandawe und den Hadzdawe-Stamm. Als ich am See ankam, musste ich die Geburt eines Kindes im Straßengraben miterleben. Ich sah geheimnisvolle Stammestänze, besuchte einen Medizinmann und machte mich dann auf den Weg ins westliche Rift-Valley.
Über den Lake Rukwa und Lake Tanganyika, kam ich dann nach Rwanda. Burundi musste ich wegen des Bürgerkrieges, auf meinem Wege streichen. In Rwanda sowie in Uganda besuchte ich die Gorillas und bestieg im Ruwenzori-Mountains, den Mt. Stanlay.
Ein weiterer Höhepunkt, nach achttägiger Bergkraxlerei, war der am Lake-Edward gelegene Queen-Elizabeth-Nationalpark, der mir viele Krokodilen und Nilpferde zeigte.
Im Kibale-Nationalpark besuchte ich die Schimpansen und anschließend die spektakulären Murchison-Wasserfälle, mit ihrer artenreichen Tierwelt.
An der Grenze zu Zaire, besuchte ich einen Stamm der Pygmäen und reiste dann zurück nach Kenia, zu meinem Schiff.
Einige Zeit erholte ich mich in meinem Baumhaus auf Kiwajiu, nahe der somalischen Grenze und machte mich dann auf den Weg nach Süden.
Meinen ersten Stop machte ich natürlich in Lamu, in der kleinen orientalischen Stadt, die Nahe dem Äquator liegt. Lamu, eine Stadt mit dem absoluten Flair von "1000 und einer Nacht" begeisterte mich mit seinen vielen kleinen Gassen, durch die seine 15.000 Bewohner noch mit Eseln reiten, denn es gibt keine breiten Straßen für Autos.
Mein Freund Mombasa-Joe lebt dort und betreibt 2 Romantic-Hotels und einen Beach-Club, alles nur vom Feinsten.
Auf dem Wege nach Chale-Island, welche ebenfalls Joe gehört, gingen mir wieder ein paar Großfische an den Haken.
Hier am Eingang zum Pemba-Chanel kann man mit einer großen Wahrscheinlichkeit von Januar bis April, Walhaie beobachten. Von hier aus ging es ins Tauchparadies „Pemba“ in Tansania. Tropp-off von 60 Metern mit intakter Tier- und Korallenwelt, machen das Tauchen hier zum Hochgenuss.
Über das Atoll Mbemba, segelte ich anschließend zur märchenhaften Insel Sansibar. Über Daressalam hangelte ich mich weiter nach Süden zur Südsee-Insel „Mafia“. Haie kann man hier mit Sicherheit sehen und der Weiße wurde auch schon gesichtet.
Auf dem Wege nach Mosambik, ankerte ich jede Nacht an einer anderen Trauminsel und die Tauchgründe wurden immer besser. Viele dieser Inseln waren unbewohnt und wenn, dann hatten die Inselbewohner keinen Kontakt zu irgendeiner Zivilisation. Hier war ich in meinem Element. Fern von Trubel und Stress, abseits von Prahlerei, Hass und Neid.
In Mosambik begab ich mich wieder auf Innlandtour, denn mein Fabel für Kulturen, war ungebrochen.
Anschließend trat ich den Rückweg nach Kenia an. 2 mal begegnete ich riesigen Buckelwalen, wobei wieder einer dieser Ungetüme mein Schiff streifte.